Vision
Der Begriff Vision wird auf unterschiedliche Weisen gebraucht. Häufig wird er i.S.v. zukunftsgerichteter Plan oder nach vorne gedachte Idee verwendet. Auf diese Weise spricht man manchmal von einer Lebens- oder Zukunftsvision, wodurch Vision gleichbedeutend ist mit Wunsch oder Traum bzw. Vorstellung. Dabei liegt die Erfüllung der Vision in der eigenen Hand, d.h. man arbeitet daran, die Vision in der Zukunft Realität werden zu lassen.
Vision in der Religion
In religiösen Zusammenhängen begegnet uns die Vision als Übermittlung aus höchster Quelle. Sei es die Vorankündigung des Unausweichlichen, eine Ermahnung oder ein Hinweis für Gegenwärtiges, die Vision enthüllt hier stets die Wahrheit.
Sie kann sowohl im Traum als auch im Wachzustand empfangen werden von einem Visionär und manchmal ist er oder sie aufgerufen die Vision im Leben umzusetzen oder zu erfüllen. Sie tritt Mal bildlich im Geiste eines Menschen in Erscheinung oder auch hörbar und nicht selten wird sie durch göttliche Überbringer wie z.B. Engel verkündet.
Schamanistische Religionen gehen wesentlich aktiver mit Visionen um als z.B. das Christentum. Schamanen erzeugen durch bestimmte Techniken Zustände, in denen die Empfängnisbereitschaft für Visionen erhöht wird. Sie ersuchen Hilfe und Führung durch Visionen vor dem Hintergrund der Überzeugung, dass die geistige Welt als Quelle der visionären Inhalte – anders als der Mensch – die Lebenszusammenhänge kennt.
Vision in der Esoterik
Während in z.B. christlichen Kontexten Visionen eher Heiligen und Auserwählten vorbehalten ist, stimmen die meisten Esoteriker darin miteinander überein, dass Visionen jeden Menschen ereilen können. Damit rücken sie in die Nähe schamanischen Denkens, dem ohnehin in der Esoterik bereits vor langer Zeit Platz eingeräumt wurde. Anders vielleicht als im Schamanismus gibt es keine esoterische Tradition der geleiteten Visionssuche. Wahrhaftiges aus der geistigen Welt kann sich esoterisch betrachtet jedem offenbaren als Vision.