Spiritismus
Spiritismus ist eine esoterische Disziplin, bei der es darum geht, Kontakt mit den Toten aufzunehmen. Spiritismus ähnelt in dieser Hinsicht sehr dem, was man gemeinhin als Jenseitskontakt bezeichnet in der Esoterik. Was beim Spiritismus jedoch anders ist, ist dass er in der Regel in größeren Gruppen praktiziert wird, die sich um ein spiritistisches Medium bilden. Diese Versammlungen von Spiritisten, bei denen der Kontakt zu Toten gesucht wird, werden auch Séancen genannt.
Häufig sitzt man bei einer Séance in einem Kreis, entweder an einem Tisch oder auch auf dem Boden. Dabei fassen sich die Anwesenden für gewöhnlich an den Händen. Eine modernere Art und Weise, eine Séance abzuhalten, sind Veranstaltungen mit mehreren dutzend oder hundert Menschen, denen ein Medium vorsteht.
In aller Regel verstehen sich Spiritisten nicht als Wahrsager oder Lebensberater, sondern spenden den Hinterbliebenen von Verstorbenen Trost durch die Weitergabe von Botschaften aus der jenseitigen Welt. Hinterbliebene können auf diese Weise deshalb oft besser Abschied nehmen, weil sie erfahren, dass es den Verstorbenen gut geht und sie noch an die Hinterbliebenen liebevoll denken. Nicht selten nämlich kann die Sorge um das Wohlbefinden des Verstorbenen Trauerprozesse verschärfen und verkomplizieren.
Dennoch geschieht es manchmal, dass die Botschaften der Verstorbenen einen wahrsagerischen Charakter haben. Sei es, dass sie wichtige Dinge enthüllen, die gegenwärtig noch im Verborgenen liegen, aber wichtig sind für die Hinterbliebenen oder dass Verstorbene sogar konkrete Angaben über die Zukunft der Anwesenden machen. Grundsätzlich aber ist und bleibt das Wahrsagen nicht das Hauptanliegen eines Spiritisten.