Prophetie
Anders als die Präkognition, die als außersinnliche Wahrnehmung (ASW) Ereignisse in der Zukunft Einzelner vorwegnimmt, bezieht sich die Prophetie auf kollektive Geschehnisse, die Menschengruppen oder -massen bis hin zu ganzen Völkern oder gar die gesamte Menschheit betreffen. Dennoch gilt nicht jeder als Prophet, der zu solchen Wahrnehmungen in der Lage ist.
Als Propheten werden in der Regel nur jene bezeichnet, die religiöse Botschaften verkünden und verbreiten. Ihre Prophezeiungen gelten als Durchsagen aus höchster Quelle, zumindest aber als von ihr inspirierte Inhalte. Propheten in diesem Sinne sind insbesondere in den abrahamitischen Religionen (also dem Judentum, Christentum und dem Islam) bekannt.
Löst man sich aber von der Vorstellung, dass nur religiös-spirituelle Kollektivgeschehnisse prophezeit werden, sondern auch Ereignisse ohne religiösen Bezug als Prophezeiungen verstanden werden können sofern sie nicht auf Einzelpersonen bezogen bleiben, so kommt man zum Ergebnis, dass es eine Vielzahl an Propheten und Prophezeiungen gegeben hat und immer noch gibt – auch außerhalb so genannter heiliger Schriften.
Als einer der bekanntesten Propheten in diesem Sinne wäre sicherlich Nostradamus (1503-1566) zu nennen, der sowohl die Französische Revolution als auch seinen eigenen Tod prophezeit haben soll. Ebenso auch E. Swedenborg (1788-1772), der einen Großbrand in Stockholm prophezeite und J. Dixon (1904-1997), die die Ermordung von J. F. Kennedy und M. L. King voraussagte.
Neben diesen prominenten Propheten gibt es aber auch eine Vielzahl an Menschen, die ein- oder mehrmalig prophetische Visionen oder Träume haben. So lässt sich sagen, dass Prophezeiungen nicht zwangsläufig an Propheten gebunden sind, sondern von jedem erlebt werden können.