Phrenologie
Die Phrenologie ist ein geschichtlich gesehen relativ junger Versuch, die Potentiale eines Menschen auf besondere Weise zu erschließen. Sie galt Ende des 19. Jahrhunderts noch als wissenschaftlicher Versuch, die mentalen Potentiale eines Menschen zu ermitteln, ist heute jedoch weitestgehend vergessen und wird als unwissenschaftlich angesehen. In esoterischen Kreisen weckte sie bei einigen zwar kurzzeitig ein gewisses Interesse, konnte sich aber nicht als Disziplin etablieren.
Phrenologen gehen davon aus, dass alle geistigen Fähigkeiten und mentalen Anlagen eines Menschen im Gehirn repräsentiert sind und sich darüber in der Schädelform ausdrücken. Die phrenologische Untersuchung des Kopfes eines Menschen soll Aufschluss über seine Stärken und Schwächen, Talente und seine Persönlichkeit geben und darüber sollen sich auch Tendenzen für die Zukunft eines Menschen ermitteln lassen.
Aus der Beobachtung, dass der Schädel eines Babys noch weich und formbar ist und erst im weiteren Verlauf eine konkrete Form bekommt, schließen Phrenologen, dass die Ausbildung der Kopfform in einem Zusammenhang mit der Ausbildung der geistigen Potentiale steht.
Die phrenologische Kopfoberfläche wurde zuletzt in 42 Abschnitte unterteilt. Dabei finden sich intellektuelle Potentiale auf der Vorderseite, Instinkte hinten und Moral und Ethik auf der Oberseite. Insbesondere Höcker, Vertiefungen und Erhöhungen auf dem Schädel innerhalb der Abschnitte gelten als wichtige Zeichen. Sowohl die Position der Unebenheiten als auch ihre Größe werden gedeutet, um die Persönlichkeit eines Menschen phrenologisch zu bestimmen.