Lenormandkarten
Lenormandkarten zählen zusammen mit den Kipper-, Zigeuner- und Skatkarten zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Wahrsagerkarten im deutschsprachigen Raum. Sie bestehen aus 36 handlichen und nummerierten Einzelkarten. Es gibt sie in vielen verschiedenen Variationen, die sich in ihrer Gestaltung zum Teil stark voneinander unterscheiden. Die ursprünglichen Motive werden jedoch in der Regel beibehalten.
Die Lenormandkarten zeigen anders als z.B. Kipper- oder Zigeunerkarten kaum Personen, sondern viel mehr Tiere, einzelne Gegenstände, Pflanzen und Landschaften. Ihren Namen verdanken sie der berühmten Pariser Wahrsagerin Marie Anne Adélaide Lenormand, die bereits Napoleon geweissagt haben soll. Es gilt allerdings als sehr unwahrscheinlich, dass die Karten direkt von ihr stammen. Vielmehr wird vermutet, dass ihr werbewirksamer Name verwendet wurde, um das Deck im 19. Jahrhundert zu vermarkten.
Der starke Naturbezug der Motive ermöglicht einen eher symbolischen Umgang mit den Karten bei der Betrachtung menschlicher Schicksale. Obendrein lässt die Symbolik viel Raum, um eine Vielzahl an Deutungsebenen zuzulassen, wodurch sich die Karten im Laufe der Zeit zu einem beliebten Allrounddeck entwickelt haben.
Neben den gängigen Lenormandkarten, die auch „Kleine Lenormandkarten“ genannt werden, existieren auch die so genannten „Großen Lenormandkarten“. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen beziehen sich auf den jeweiligen Kartenumfang. Während die Kleinen Lenormandkarten – wie bereits erwähnt – aus 36 Einzelkarten bestehen, umfassen die Großen Lenormandkarten 54 Karten. Von letzteren wird zumindest vermutet, dass sie tatsächlich von ihrer Namensgeberin stammen könnten. Trotzdem haben sich die Kleinen Lenormandkarten in Wahrsagerkreisen wesentlich stärker durchgesetzt, als die Großen.