I Ging
Das I Ging ist ein chinesisches Weisheitsbuch (auch „Buch der Wandlungen“ genannt), das auch zum Wahrsagen verwendet. Es gehört neben z.B. dem Tarot oder der Astrologie mit zu den klassischen Orakeln. Seit über 3000 Jahren wird es zur Hand genommen von Menschen, die Orientierung und Entscheidungshilfe suchen. Es gilt als eines der ältesten Bücher der Menschheitsgeschichte und hat bis heute weder an Gültigkeit verloren noch an Faszination eingebüßt.
Die tatsächliche Entstehungsgeschichte des I Gings ist nicht überliefert. Allerdings sollen sowohl Laotse als auch Konfuzius, zwei der größten Philosophen und Denker des alten Chinas, am Buch der Wandlungen mitgewirkt haben. In Europa ist es erst seit dem 17. Jahrhundert bekannt und hat auch Denker des Abendlandes wie z.B. C. G. Jung oder G. W. Leibniz inspiriert. Seine Verwendung als Orakel ist jedoch eher auf okkultistische Vereinigungen begrenzt gewesen. Heutzutage ist allerdings die Divination mittels des I Gings in esoterischen Kreisen stark verbreitet.
Grob umschrieben besteht das I Ging-Orakel aus 64 Weisheiten, denen jeweils ein Hexagramm zugeordnet ist. Ein Hexagramm ist ein Zeichen, das sich aus sechs Linien zusammensetzt, die jeweils ganz oder in der Mitte gebrochen sein können. Durch das Werfen von Münzen oder Stäbchen o.ä. wird ein Hexagramm ermittelt, das als Antwort auf die zuvor gestellte Frage gilt.
Grundsätzlich können an das I Ging alle erdenklichen Fragen gerichtet werden. Ob es um das berufliche Fortkommen geht, die Aussichten einer Partnerschaft oder die persönliche Entwicklung eines Menschen, dem I Ging wird nachgesagt, dass es verblüffend direkt, genau und tiefgründig Antwort gibt. Es ist auch eines der wenigen Orakel, das den Ratsuchenden darauf hinweisen kann, dass er bereits eine Antwort auf seine Frage erhalten hat und sich die Dinge durch Wiederholung der Frage nicht verändern werden. Nicht zuletzt deswegen gilt das I Ging als sehr ehrliches und unhintergehbares Orakel, dem Wahrsager mit großem Respekt begegnen.