Handlesen
Mit der Handlesekunst (auch Chiromantie genannt) versucht man aus der Form der Hände und Beschaffenheit der Linien auf den Handinnenflächen auf die Persönlichkeit und das Schicksal des Menschen zu schließen, dem sie gehören. Erste Spuren dieser Kunst, die dem Wahrsagen und der Selbsterkenntnis dient, finden sich bereits vor mehreren tausend Jahren im antiken Babylonien und Ägypten oder auch in Indien.
Hände, insbesondere die Handlinien auf ihren Innenseiten, gelten als unverwechselbar. Kein Handabdruck ist identisch mit einem anderen, ebenso wie jede Persönlichkeit und jedes Schicksal einzigartig sind. Handleser entdecken in den Händen ihres Gegenübers Stärken, Schwächen, Potentiale und schicksalhafte Lebenswege.
Während man durch die Größe und Breite einer Hand ihren Eigner bereits grob kategorisieren kann (der eher erdhafte Typ z.B. weist kräftige Hände mit kurzen, breiten Fingern auf), ermöglichen die Handlinien einen genaueren Blick auf Persönlichkeit und Schicksal. So verweist z.B. die Herzenslinie, die auf der Handinnenseite von der oberen Hälfte der Außenhandkante zum Zeigefinger verläuft, auf die Liebesfähigkeit und das Erleben von Liebe im Leben. Die Lebenslinie, die oberhalb des Daumens beginnt und in einem Bogen hinunter zur Handwurzel läuft, offenbart u.a. die Vitalität ihres Eigners. Darüber hinaus erlauben Lebenslinie, Schicksalslinie, Kopflinie, Geldlinie, Gesundheitslinie, die Liebeslinien und zahlreiche weitere Handlinien tiefe Einblicke in die verschiedenen Lebensbereiche eines Menschen.
Aber nicht nur die Handgröße und -linien werden bei der Handlesekunst gedeutet, sondern nahezu alles, was die Hände hergeben, kann für eine umfassende Deutung genutzt werden: Oberflächenbeschaffenheit (Hügel auf der Handinnenseite, Rauheit der Hände usw.), Form der Fingernägel, Zeichen und Muster auf der Handinnenseite und sogar der Geruch der Hände können einem Handleser Aufschluss über seinen Gegenüber geben, was die Chiromantie zu einer sehr komplexen Kunst mit sehr differenzierten Aussagen macht.