Esoterik
Obwohl es für die Esoterik keine einheitliche und verbindliche Definition gibt und man auch nicht in jedem Fall in der Lage ist zu unterscheiden, ob etwas esoterisch zu nennen ist oder nicht, macht eine Hinwendung zu inneren Vorgängen, zur Selbsterforschung und Lebensmeisterung durch Selbstvervollkommnung sicherlich den Kern der Esoterik aus.
Esoterik bezeichnet eine Vielzahl an einstigen Geheimlehren. Anders als der Aberglaube nämlich, der ein offener, jedem zugänglicher und uneinheitlicher Volksglaube ist, wurden viele esoterische Disziplinen über Jahrhunderte hinweg zum großen Teil im Verborgenen praktiziert und nur innerhalb bestimmter Personenkreise gelehrt. Angesichts von Zeitungshoroskopen und kassengeförderten Yogakursen jedoch lässt sich sagen, dass die verborgene Praxis exklusiver Kreise mehr und mehr der Vergangenheit angehört und Esoterik längst auch ein öffentliches und kein ausschließlich verborgenes Phänomen mehr ist.
Die Esoterik kennt sowohl eher mystische Strömungen, in denen es um die Vereinigung mit dem höchsten Selbst geht, als auch magische Ansätze, die das Leben mittels geistiger Kräfte gestalten. Ebenso zählt auch die Divination, das Erkennen Verborgener und zukünftiger Dinge, zur Esoterik sowie auch die Beschäftigung mit den übernatürlichen Fähigkeiten des Menschen und der Kontakt ins Jenseits und andere Dimensionen des Seins.
Die Esoterik ist keine Wissenschaft im modernen Sinne, beschäftigt sich aber mit ähnlichen Gegenständen und Fragen. Allerdings bedient sie sich dabei anderer Methoden und kommt auch oft zu anderen Ergebnissen als z.B. die Philosophie, Religion oder Psychologie. Dennoch passiert es immer häufiger, dass auch Esoteriker wissenschaftliche Modelle verwenden und Wissenschaftler sich mit esoterischen Verfahrensweisen auseinandersetzen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl guter Beispiele dafür, dass Esoterik und Wissenschaft nicht immer unversöhnliche Gegensätze sein müssen, sondern sich aufeinander beziehen und wechselseitig bereichern können.