Kipperkarten
Kipperkarten gehören zusammen mit z.B. den Lenormand- oder Zigeunerkarten zu den Wahrsagerkarten und zählen zu den bekanntesten und beliebtesten Karten dieser Art im deutschsprachigen Raum. Ihre Geschichte lässt sich bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts zurückverfolgen, allerdings ist ihre genaue Herkunft bislang ungeklärt.
Wie die meisten Wahrsagerkartenspiele bestehen auch die Kipperkarten aus 36 bebilderten Einzelkarten. Sie ähneln in ihren Motiven eher den Zigeunerkarten als den Lenormandkarten und da sie aus der gleichen Zeit wie die Zigeunerkarten stammen, vermutet man, dass sich ein Deck aus dem anderen entwickelt hat. Anders als die Zigeunerkarten jedoch enthalten Kipperkarten eine Nummerierung.
Kipperkarten sind insbesondere im deutschsprachigen Raum verbreitet und viele Wahrsager erkennen in den Motiven auch eine gewisse „deutsche Ernsthaftigkeit“; so heißen einige Kipperkarten z.B. „Gefängnis“, „Todesfall“, „Militärperson“ oder „Kurze Krankheit“. Trotz dieser scheinbaren Schwere favorisieren die Karten in geübten Händen keineswegs schlechte Ereignisverläufe. Auch sind sie nicht thematisch eingeschränkt, sondern eignen sich für alle Angelegenheiten des Lebens.
Eine Besonderheit der Kipperkarten im Vergleich zu anderen Wahrsagerkarten ist, dass sie überdurchschnittlich viele Personenkarten aufweisen. Darum werden sie gerne zur Hand genommen, wenn es darum geht, Situationen mit vielen Beteiligten zu beleuchten. Aufgrund einer gewissen Nüchternheit, die man ihnen zuschreibt, werden sie aber auch gerne für Fragen zu Beruf oder Finanzen verwendet.